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Stern oder Schnuppe?

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Casting-Stars gleichen in Deutschland meist eher Casting-Sternschnuppen: So schnell wie sie auf der Bildfläche erscheinen, sind sie auch schon wieder verglüht. Schlechte Voraussetzungen also auch für Charley Ann Schmutzler, die Gewinnerin der letzten Staffel von “The Voice Of Germany”. Und das, obwohl die 21-Jährige das Finale im Dezember 2014 mit verdient deutlichem Abstand gewann. Mit ihrer starken Stimme begeisterte sie das Publikum und wird von ihren Fans seitdem auch gerne mal als “deutsche Adele” bezeichnet. Auf ihrem Debüt-Album “To Your Bones” wird allerdings deutlich, dass sie eben das nicht ist – und das ist gar nicht mal schlecht so.

Charley Ann, die als Künstlerin auf ihren Nachnamen verzichtet (den sie, ja, mit ihrer Mutter, der TV-Schauspielerin Claudia Schmutzler, teilt), verfügt nicht über die gleiche Finesse wie die britische Kollegin. Das ist aber nicht allzu tragisch: Schließlich gibt es Adele bereits. Noch eine braucht man nicht, auch keine deutsche.

Außerdem hat die junge Berlinerin ihre Schiene noch nicht gefunden. Und so präsentiert sie sich auf dem Album von allen möglichen Seiten – und macht dabei meistens eine gute Figur. Für den Herzschmerz im Opener (und “The Voice”-Gewinnersong) “Blue Heart” balanciert sie sicher auf der Linie zwischen schwermütig und verträumt, für das schwungvolle “Caramel” gibt sie sich eher niedlich. Und während im etwas rockigeren “Hitman” ein gutes Stück Rotzigkeit ins Spiel kommt, wird ihre Stimme im Titeltrack “To Your Bones” ganz verletzlich, fast sogar ein bisschen brüchig.

In Szene gesetzt wird Charley Ann dabei von DJ Thomilla (Turntablerocker), der ihr vielleicht kein außergewöhnliches, aber doch durchaus eigenes Soundkleid auf den Leib schneidert. Dazu gehören eher hymnische Pop-Balladen (“Wake Me Up”) ebenso wie ein kleines modernes Vocal-Experiment (“Joy”), schick durchgestylte Tracks (“Spit Blood”) ebenso wie Retrosongs mit Ohrwurm-Pop-Appeal (“Could I Have Fallen In Love”). Natürlich ist bei dieser Vielfalt auch ein wenig Füllmaterial mit ins Sortiment gerutscht. Songs wie “The Light” oder “No Sleep For The Wicked” jedenfalls hinterlassen kaum einen Eindruck, das kann auch Charley Ann nicht ändern. Adele wäre es vielleicht gelungen. Aber Charley Ann hat noch genug Zeit, sich zu entwickeln – und wird hoffentlich auch die Gelegenheit dazu bekommen.

Charley Ann auf Deutschland-Tournee:

03.05., München, Ampere

05.05., Frankfurt, Gibson

06.05., Mannheim, Capitol

08.05., Köln, E-Werk

09.05., Bielefeld, Ringlokschuppen

10.05., Hamburg, Grosse Freiheit 36

12.05., Bremen, Aladin Music Hall

13.05., Berlin, C-Club

15.05., Hannover, Capitol

16.05., Oberhausen, CongressCentrum

17.05., Stuttgart, LKA Longhorn


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